Sich der persönlichen Verantwortung für das eigene Leben zu stellen und notwendige Entscheidungen über Behandlungs- bzw. nicht Behandlungs- wünsche am Lebensende selbstbestimmt zu treffen, kann ein befreiender und klärender Prozess sein – für Betroffene wie für ihre Familien.
Vorsorge
Wie können Sie Ihren Willen für den Fall, dass sie nicht mehr einwilligungsfähig sind, verbindlich festhalten? Wie sieht eine verlässliche und verbindliche Vollmacht aus? Eine schriftliche Patientenverfügung (in Kombination mit einer Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung) ist ein erster Schritt. Zudem kann die Vorsorge auch über den Tod hinaus reichen, wenn es um Fragen von Testamenten und letztwilligen Verfügungen geht.
Oft sind die Musterformulare nicht ausreichend, um sich mit diesen existenziellen Fragen auseinander zu setzen und sich sicher zu sein. Wir empfehlen die Broschüre des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“ Eine Beratung ist nicht verpflichtend, aber oft hilfreich. Ebenso wichtig wie das Verfassen und Hinterlegen von Verfügungen ist aber das persönliche Gespräch mit Ihren Vertrauenspersonen.
Seit 2015 hat der Gesetzgeber sogar die Möglichkeit einer intensiven Gesprächsbegleitung zur gesundheitlichen Versorgungsplanung für Menschen in Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung geschaffen. Wenn Sie sich also in einer solchen Einrichtung befinden oder jemanden dort kennen, können Sie sich nach diesem neuen Angebot erkundigen und in der Regel in München wahrnehmen.
In ausführlichen Beratungsgesprächen werden Ihre Einstellung und Festlegungen zu verschiedenen medizinischen Behandlungssituationen erfasst und dokumentiert – auch und insbesondere für die letzte Lebensphase. Diese Gespräche sind an das international etablierten Konzept des „Advance Care Planning“ adaptiert. In den Gesprächsprozess werden dabei sowohl die Vertrauenspersonen, als auch ihre Hausärzt*innen mit einbezogen.
Viele Hausärzt*innen unterstützen Sie ebenso in diesem Prozess, da Sie Ihre Krankheitsgeschichte gut kennen.
Die Münchner Hospizvereine und Betreuungsvereine beraten Sie gerne in diesen Fragen.
Die Münchner Betreuungsvereine
Ebenso wichtig wie das Verfassen und Hinterlegen von Verfügungen ist aber das persönliche Gespräch mit Ihren Vertrauenspersonen.
Weitere Themen
Das Hospiz- und Palliativnetzwerk bietet eine gute Möglichkeit, Erfahrung und Wissen zu teilen; eine enorme Bereicherung für die tägliche Arbeit mit unseren Patienten.
Eva Dumberger
Pflegedienstleitung Hope e.V.
Die Zusammenarbeit der verschiedenen Einrichtungen bietet viele Chancen für die Betroffenen – und das sind wir alle!
Sepp Raischl
Vorstandsmitglied Christophorus Hospiz Verein e. V.
Halt suchen, Halt finden – ein starkes Netzwerk zur Unterstützung am Lebensende.
E. Katharina Rizzi
Geschäftsführerin Hospizdienst DaSein e. V.
„Ein Netz für alle Fälle“ – Gemeinschaft trägt.
Dorothea Bergmann
Fachstelle SPES
Hilfe im Alter gGmbH (Diakonie München und Oberbayern)